So war das Wort "Neger" für mich ein gebräuchliches und normales Wort, das einen Menschen bezeichnet, der eine dunkle Haut hat. Diskriminierend oder gar rassistisch war der Gebrauch habe ich das Wort nie benutzt.
Heute bin ich mir bewusst, dass in Afrika neben Arabisch und den Sprachen der ehemaligen Kolonialmächte auch Bambara, Haussa und Swahili u.v.m. gesprochen werden. Wenn ich heute eine mit Eiweißschaum gefüllte und mit Schokolade überzogene Süßigkeit haben wollte, so fragte ich nach einem Schokokuss oder einem Schaumkuss.
Die Bezeichnung für einen Menschen mit dunkler Hautfarbe hat sich in den Jahren und Jahrzehnten gewandelt. Während am Anfang der Wort Neger gebräuchlich, so änderte es sich zur "Schwarzen", anschließend die Bezeichnung "Farbiger" als korrekt anerkannt und schließlich kam die Bezeichnung "Menschen mit maximal pigmentierter Haut" auf. Ich verwende die Begrifflichkeit "Menschen mit dunkler Hautfarbe", sofern ich überhaupt Menschen kategorisiere.
Vor einem ähnlichen Problem stand die Familienministerin Kristina
Dies brachte die Feuilletons zum Kochen. Die sagten, es sei ein Skandal, dass die Ministerin sich von der Vorlage getrennt hat, die sagten monierten, dass nachwievor das Wort Neger in Kinderbücher gedruckt wird. Die anderen fanden, es sei längst überfällig das böse N-Wort zu eliminieren.
Außerhalb der Feuilletons ist das Wort "Neger" nachwievor präsent. Bei der letzten Herren-Fußball-WM schoß der afrikanischstämmige Spieler Mario Balotelli die deutsche Fußballnationalmannschaft aus dem Turnier. Anschließend gab es eine ganz widerliche Hetze gegen den Spieler. Auch im Fußballstadion habe ich diesen Begriff traurigerweise mehrfach hören müssen.
Zurück zu den Kinderbüchern. Ich gehöre zu denjenigen, die sich für eine Abänderung der Kinderbuchtexte ausspricht. Denn Kinderbücher werden auch von Kindern alleine gelesen. Es sitzt nicht immer ein Erwachsener daneben, der erklären kann, dass das Wort "Neger" nicht mehr zeitgemäß ist. Daher kann ich nur appellieren, dass man Literatur Literatur sein lassen soll und anstatt rassistischer Worte lieber zeitgemäße Worte verwenden sollte, das wäre bestimmt auch im Sinne vieler AutorInnen.
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