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Freitag, 30. Dezember 2011

Exkursion zur Waterfront

Eine Exkursion soll nicht nur Spaß machen, sondern auch die geistigen Horizont erweitern. Deshalb nutzt man Weihnachtsferien am Besten für eine Exkursion zur Bremer Waterfront. Fragt man die freie Internetenzyklopädie Wikipedia nach Waterfront so erhält man die Antwort es handele sich um 
am Ufer größerer Gewässer (Flüsse, Kanäle, Seen, Meer) gelegenen Stadtteile bezeichnet, die heute wegen ihrer häufig obsoleten Hafenanlagen, Docks und Industriebauten große, aber auch enorm kostspielige und damit langfristige Projekte städtischer Revitalisierung stimulieren.
In Bremen gibt es der gleichen Quelle zu Folge zwei Waterfronten. Die Überseestadt, eine auf schick gehypte Spielwiese für Immobilienspekulanten. Die zweite ist die Waterfront Bremen, ein Einkaufszentrum Konsumtempel, in dem nach Herzenslust Shoppen in religiös anmutenden Handlungen dem Konsum huldigen kann. Ursprünglich befand sich an diesem Ort eine Werft, die AG Weser. Dort wurden stolze Schiffe gebaut, die als Botschafter Bremens die Weltmeere befuhren. 1983 musste diese Werft nach wirtschaftlichen Turbulenzen schließen. Es entstand für 20 Jahre eine industrielle Brachfläche im Bremer Westen. Zur Expo 2000 sollte dort ein sog. Expoprojekt errichtet werden: Der Spacepark. Ein Indoorfreizeitpark mit Shoppingmall und Kino. Aufgrund von Verzögerungen wurde dieser erst 2003 eröffnet. Er scheiterte nach 9 Monaten an einem vernünftigen Konzept und aufgrund der horrenden Eintrittspreise. Danach stand das Gebäude, außer dem Kino, leer. Es wurde wurde ein umheimlich schlechter und abstruser Tatort dort gedreht. Aber ansonsten fand sich keine Nutzung für diese Investitionsruine. 2008 schließlich wurde das aktuelle Konzept einer Shoppingmall eingeführt.
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Die Entscheidung zur Waterfront zu fahren stand schon länger fest, da das Thema Space Park/Waterfront regional die mediale Aufmerksamkeit genoss. Außerdem waren auf Youtube viele Primark-Bremen-Hauls zu finden, was natürlich neugierig machte, was die Neugier auf diese relativ unbekannten Bekleidungshandelsmarke steigerte.
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Stoßweise, wie der Pulsschlag, liefert die Straßenbahn die KonsumjüngerInnen zur Waterfront. Das Gebäude, das von Außen den Charme einer überdimensionierten Messehalle hat, befindet sich, umgeben von Parkplätzen, direkt an der Weser. Daher rührt ein eisiger Wind, der die Ankommenden begrüßt. Vor dem Eingang befindeten sich auch in der Nachweihnachtszeit Stände Fressbuden und eine Fahrgeschäft, die einen kleinen Weihnachtsmarkt darstellten. Hinein geht es durch Drehtüren, die selbst RolatornutzerInnen ausbremsen. In der Mall angekommen sieht man Unmengen von Menschen, die  frei, Langeweile oder das Bedürfnis Geld auszugeben haben. Im Inneren dieses Gebäudes herrscht eine Bahnhofsakkustik erster Güte. Es ist sehr laut. Die Läden sind hauptsächlich Filialen großer Ketten, die es in so gut wie jedem Einkaufszentrum gibt. Meistens Geschäfte des Textileinzelhandels, daneben gibt es aber auch einen Buchladen (!!) mit Buchhändlerattrappen als VerkäuferInnen und Drogerien. Ankermieter sind zwei Märkte: Einmal Primark und einmal Mediamarkt. Beide verfügen über relativ große Flächen. Ein weiterer auffälliger Laden ist "Olymp & Hades". Wahrscheinlich wollte der Namensgeber besonders kreativ sein und ein altgriechisches Pendant zu "Himmel und Hölle" schaffen. Leider war er nicht so in der griechischen Mythologie bewandert. Weiterhin ins Auge fällt das Klientel von Olymp & Hades, Mädchen und junge Frauen, die bitchig nuttig schlampig tussenhaft gewagt gekleidet sind. Ein weiteres Merkmal dieser Mall ist das bedächtige Schlangestehen der KonsumentInnen. Ein Phänomen, was man sonst nur aus dem real existierenden Sozialismus her kennt. Selbst beim kapitalistischen Systemgastronomen Starbucks ist dieses zu beobachten.  Der Primark in der Waterfront Bremen ist im Vergleich zu anderen Geschäften in diesem Einkaufszentrum größer. Das Innere ist ein einziger Schweinestall etwas chaotisch. Neben wuseligen Backfischen, ABFs und anderen Kaufberauschten findet man eine Unordnung vor. Auf dem Boden liegen Waren, die runtergefallen sind und nicht wieder aufgehoben worden sind. Daneben fallen auch die Verpackungsreste, die mit einer gewissen Regelmäßigkeit neben den Kleiderständern zu finden sind. Ein hektische Grundstimmung fällt auf. Ein grausiger Ort. Schnell weg! Der nächste näher zu betrachtende Ort ist eine Filiale der Firma Müller. Eigentlich ein bodenständiger Name sollte man denken. Es handelt sich dabei um eine mutierte Drogerie, in der es neben den klassischen Drogerieprodukten auch Spielwaren, Schreibwaren sowie Ton- und Datenträger zu erwerben gibt. Dieser Laden ist ähnlich hektisch wie Primark. Den letzten, der noch unter die Lupe genommen werden soll, ist der Mediamarkt in der Waterfront. Er ist ebenso hektisch wie wuselig. Die Abteilung für Tonträger ist etwa so groß wie die von Müller, wenn auch hier noch unordentlicher. Hier muss man noch schneller flüchten als im Primark.

FAZIT: Die Waterfront Bremen ist für Konsumfreunde ein Paradies. Alle anderen können darin wahnsinnig werden.

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Ficken und Bier

Die Ärzte sind zurück. Nachdem sie viereinhalb Jahre nicht auf Tour (Geheimkonzerte mal ausgenommen) waren, war es nun wieder soweit, sie gehen bald wieder auf große Reise. Einen Vorgeschmack auf die nächstjährige Tour waren zwei Konzerte in Dortmund, denen ein besonderes Konzept zugrunde lag: Sie waren geschlechtergetrennt. Das hieß: am Montag durften nur Frauen und am Dienstag nur Männer zum Konzert. Entsprechend des kleinen Unterschieds zwischen den Geschlechtern variierten die Shows.

Einlass für das "Männerkonzert" am Dienstag war für 18.00 Uhr angedacht. Um zeitig da zu sein, plante ich mein Eintreffen vor der Westfalenhalle für kurz vor 18.00 Uhr, was ich auch schaffte. Vor der Halle angekommen, stellte ich mich in eine Schlange und hatte Glück, denn dort wurden gerade Wellenbrecherbändchen abgegeben. Diese berechtigten vor den Wellenbrecher zu kommen, also direkt vor die Bühne. Die Stimmung vor dem Einlass war ausgelassen, die Jungs skandierten "Wir wollen auf's Damenklo" und "Wir wollen die Ärzte sehen". Der einizige, der Stress machte, war der Ordner, der auf ziemlich unfreundlich Weise eine Flaschensammlerin wegschickte. Ein solches rücksichtslose und unsoziales Verhalten gegenüber FlaschensammlerInnen habe ich aber schon bei vorangegangenen Veranstaltungen in der Westfalenhalle beobachten müssen. 

Etwas verspätet begann schließlich auch der Einlass.

In der Westfalenhalle 1 gab ich meine Jacke an einer Garderobe ab und stürmte einen Merchandisestand. Dort erwarb ich die Bullenstaat-CD. Dann ging ich an den Attac-Stand und kaufte mir dort nochmal zwei CDs. Da lacht das CD-Sammler-Herz. Schließlich kaufte ich mir noch eine Cola und ging in den Wellenbrecherbereich. 

Nun hieß es warten.

Um 20.00 Uhr gingen dann die Leinwände in Betrieb und typisch männliche Bilder. Das waren u. a. Bilder aus Baumärkte, von Schnitzeln mit Pommes oder Mammae.


Das Intro zum Abend war ein Blick hinter die Bühne, bei dem man(n) sehen konnte, wie sich die Ärzte für den Auftritt warm machen. Schließlich fuhr in der Mitte der Halle ein Korb von Decke herunter mit einem Bela-Double, einem Farin-Double und einem Rod-Double. Auf der Bühne zwischenzeitlich der Vorhang die echten Ärzte fingen an mit den Songs "Junge" und anschließend schmetterten sie die Männer-Hymne "Ein Mann". Das nächste Stück war "BGS", eines ihrer wenigen "echten" Punklieder. Es folgten das "Lied vom Scheitern", "Himmelblau" und Der Optimist. Mit "El Cattivo" und "Käfer" wurde zwei Perlen aus den frühen Jahren ausgegraben. In diesem ersten Teil gab es auch die erste La Ola. Dabei wurde eine zweite etwas spezielle La Ola erprobt: Eine Rülps-La-Ola. Diese funktionierte, auch zum Erstaunen der Herren auf der Bühne, wirklich gut. Das nächste Lied war "Anti-Zombie", wobei es die ersten Anspielungen auf den Bundespräsidenten und seinen aktuellen Skandal gab. Es folgten "Vermissen, Baby" und "Omaboy". Bei letzterem ließen es die Ärzte richtig krachen und fuhren sogar Pyrotechnik auf. Weiter ging es mit "Yoko Ono", "Meine Freunde", "Vokuhila Superstar" und "Deine Schuld". Im Vorfeld zu "Deine Schuld" entstand der Running Gag des Abends: Das Lied "Ficken und Bier". Dabei handelt es sich um eine Spontankomposition, bei der die Band auf der Bühne Zweizeiler improvisieren und das Publikum am Ende "Ficken und Bier" ergänzte. Bis zum ersten Zugabenblock wurden noch "Alleine in der Nacht", "Heulerei", "Sweet Sweet Gwendoline", "Schundersong" und "Rebell" gespielt. 

Jetzt folgte das obligatorisch "Zugabe, Zugabe"-Rufen. In diesem Block wurden "Schrei nach Liebe", "Elke" (nicht ohne den Running Gag zu bedienen), "Teenager Liebe" und "Unrockbar" (mit Hinsetzen und aufspringen).

Der zweite Zugabenblock wurde mit "Ignorama" eröffnet. Anschließend spielte die beste Band der Welt "Zu Spät", ein Lied, das auf der letzten Tour als Rausschmeißer diente. Am Ende dieses Stücks kam zu der ärztetypischen Situationkomik, so spielte jedes Bandmitglied ein anderes Lied. Bela spielte "Rock Rendevouz", Farin spielte "Claudia hat 'nen Schäferhund" und Rod spielte "Geschwisterliebe". Am Ende einigten sie sich spontan darauf "Geschwisterliebe" zu spielen, wobei sogar gesungen haben, was eigentlich wegen der Jugendschutzgesetzgebung hätte nicht passieren dürfen. Weiterhin spielten sie noch in diesem Block "Claudia hat 'nen Schäferhund" und "Ist das alles?".

Der letzte Zugabeblock bestand aus "Ein Lied für Dich" und "Dauerwelle vs. Minipli". Danach war Schluss. Als letztes Showelement kamm ein Hubschrauber von der Decke geschwebt, in den BelaFarinRod einstiegen und zum Abschied winkten. Danach ging wieder ein Vorhang nieder und das Licht an.

Eine recht unschöne gefährliche Situation gab es beim Verlassen der Veranstaltungshalle. Durch das allgemeine Gedränge kam es zu duisburgähnlichen Zustände. Diese sind aber glücklicherweise glimpflich abgelaufen.

FAZIT: Es war ein wie immer kurzweiliges und extrem witziges Konzert. So bin ich das von den Ärzten gewohnt.

Mittwoch, 30. November 2011

Für Lemmy lasse ich sogar die Uni sausen

Es hat so ein bisschen etwas von einem vorweihnachtlichen Ritual, wenn alljährlich die Band Motörhead Ende November/Anfang Dezember nach Deutschland kommt. Von daher lies ich am 29.11.11 die Uni Uni, das Seminar Seminar und den Dozenten einen guten Mann sein und verschiedete mich gegen 16.00 Uhr vom Campus und fuhr zum Bahnhof. Dort angekommen, konnte ich erstmal die Rücklichter der S-Bahn nach D-Oberbilk sehen. Also hieß es warten auf die nächste S-Bahn. Während des Wartens kam ich mit anderen Konzertbesuchern ins Gespräch. Die S-Bahn-Haltestelle D-Oberbilk liegt direkt an der Veranstaltungshalle. Der Einlass und die Garderobe gingen schnell, anschließend gönnte ich mir noch ein Getränk und ging zur Bühne. Dort konnte ich einen Platz direkt in der ersten Reihe ergattern.

Die erste Band des Tages, die auftrat war Graveyard. Diese spielte eine Art Hard Rock, der klang wie Black Sabbath mit Ozzy. Das war nicht schlecht, allerdings auch nicht berauschend. Den Sound empfand ich als sehr basslastig, Alles in allem - mit gutem Willen - ein mittelmäßiger Auftritt.

Nach einer Umbaupause stand dann Duff Mckagan's Loaded auf dem Programm. Die spielen einen Hard Rock der lebhafteren Art. Das ging gut ab. Dabei spielten sie ein musikalisches Feuerwerk runter.

Nach einer weiteren, etwas längeren Umbaupause, stand die Band auf der Bühne, auf die alle warteten: Motörhead. Diese starteten ihre Show mit einem ihrer großen Klassiker "Bomber". Ich hatte freien Blick auf Lemmy, der wiederum für seine fast 66 Jahren erstaunlich jugendlich wirkt. Eine gewisse Ehrfurcht diesem großartigen Musiker gegenüber überkam mich. Als nächster Song wurde "Damage Case" gespielt. Und darauf folgte "I Know How to Die" vom aktuellen, 2010 erschienenen Album "The Wörld Is Yours", was Lemmy und seine Mannen noch immer promoten. So ging es weiter voran. Es wurden auch viele Klassiker wie "Metropolis", "Over the Top" und "The Chase Is Better Than the Catch" gespielt. Ein besonderes Schmackerl war "Orgasmatron". Schließlich kam einer besten Motörhead-Songs auf die Bühne: "Killed by Death" das mit tatkräftiger Hilfe von Duff McKagan gespielt wurde. Nun kam es zu dem Punkt, dass das Publikum wahlweise "Zugabe", "We Want More" oder "Motörhead" skandierte. In der Zwischenzeit haben sich zwei Mädels zwischen mich und der Absperrung gedrängt.  Das machte aber nichts, da ich über beide hinübersehen konnte. Auf der Bühne bauten derweil fleißige Techniker ein bisschen um, so dass auf dort der "Whorehouse Blues" gezockt werden konnte. Immer wieder gerne gehört. Den Abschluss machten dann der ultimative Motörhead-Hit "Ace of Spades" und das Trommelinferno "Overkill". Dann war Schluss.

Auf dem Weg zur S-Bahn habe ich mir dann noch eine Motörhead-Mütze gekauft, die auf dem Rückweg noch gute Dienste als Kopfwärmer tat.

Dieser Beitrag ist ebenfalls hier erschienen.

Montag, 28. November 2011

Foto der Woche

Unter der Kategorie "Foto der Woche" werden in dern nächsten Zeit das eine oder andere Foto hochgeladen.


Sonntag, 3. Juli 2011

The Big 4 in Gelsenkirchen

[event=1844518]Sa., 2. Jul. – The Big Four[/event]

Es gibt Bands, die sind einfach großartig. Dazu gehören auch die Big 4, bestehend aus [artist]Anthrax[/artist], [artist]Megadeth[/artist], [artist]Slayer[/artist], und [artist]Metallica[/artist]. Diese vier Ausnahmebands spielen seit einiger Zeit gemeinsam Konzerte und kamen nun auch nach Deutschland, genauer gesagt in die Schalke-Arena nach Gelsenkirchen. Die Ticketpreise waren gesalzen. Ich habe für mein Innenraumticket über 90€ (inkl. Versand und Gebühren) bezahlt.

Trotzdem habe ich mir ein Ticket besorgt und bin auch am 2. Juli auch nach Gelsenkirchen gepilgert. Der Hintransport klappte ganz gut, auch wenn die S-Bahn und die Straßenbahn recht voll waren. An der Arena angekommen, musste man sich erstmal orientieren, an welchem Eingang muss man rein. Ich musste zum Nordeingang. Dort empfing mich ein inkompetenter, etwas unfreundlicher (ich will mal zu Gute halten, dass er aus dem Ruhrgebiet kommt, und hier ein etwas rauherer Ton herrscht) und leicht überforderten Sicherheitsmann, der eine Sonnenbrille nicht von einem gefährlichen Gegenstand unterscheiden kann. Die Sicherheitskontrolle überstanden und schon ging es in die Arena. Dort besorgte ich mir eine Bezahlkarte, die Knappenkarte, denn Bargeld ist in der Schalke-Arena total out! Von dieser Karte grinste mich [artist]Hugo Egon Balder[/artist] dämlich an. Die Getränkepreise waren mit 3,90€ für ein Bier und 3,50€ für ein Wasser ganz schön teuer. Die Essenspreise waren recht human 2,80€ für eine Bratwurst (korrigiert mich, wenn ich mich irre). Anschließend inspizierte ich noch die Merchendisestände. Dort hatte es mir ein T-Shirt angetan, was aber an beiden Ständen, an denen ich es probiert habe zu kaufen, allerdings schon ausverkauft war.

Nun ging es los mit warten auf Anthrax.

Anthrax: Diese Band habe ich bereits vor fast genau 2 Jahren auf dem Devilside gesehen, damals in Bademänteln. Die Songauswahl war nicht schlecht, der Sound mittelmäßig. Insgesamt fand ich den Auftritt doch recht kurz und soundbedingt konnten Anthrax ihre Qualitäten nicht zeigen.

Megadeth: Auf diesen Auftritt war ich sehr gespannt, weil ich Megadeth bisher nicht live sehen konnte, sie aber schon länger zu meinen Lieblingsbands zählen. Leider war dieser Auftritt enttäuschend: Der Sound war ein einziger Soundbrei, die Lieder waren kaum von einander zu unterscheiden und Dave Mustaine war sehr schwer zu verstehen. Schade. Dabei war die Band nicht schlecht.

Nun hatte ich Hunger und holte mir ein Schnitzel für 4 Euro. Das schmeckte ganz passabel.

Slayer: Von dieser Band habe ich von gut vier Jahren bereits ein Konzert in Bremen besucht und vor einem wollte ich das Konzert in Bochum besuchen, das aber wegen einer angeblichen Erkrankung des Sängers abgesagt worden war. Der Auftritt auf dem Big 4 war gut, der Sound war schon besser, aber es war noch Raum nach oben. Allerdings stand Ärgerniss hinter mir. Zwei aus Bayern stammende Slayer-Fans (zumindest sah man es an ihren T-Shirts) haben die ganze Zeit gequatscht. Das ging mir ein bisschen auf die Nerven.

Nun wollte etwas trinken, aber an den Getränkeständen gab es kein Durchkommen und von Metallica wollte ich auch noch etwas mitbekommen. Also dachte ich mir "Ausreichend Flüssigkeit am Tag zu sich zu nehmen wird eh überschätzt" und ließ mir das Guthaben von der Knappenkarte auszahlen.

Metallica: Nun kam das Highlight des Abends. Von Metallica bin ich schon großartige Auftritt gewohnt. Diesmal war die Sound bombastisch und ich einen Platz, wo ich zumindest Leinwände sehen konnte. Besonders hat mich gefreut, dass die Setlist ordentlich durcheinander gewürfelt wurde. Es begann mit [track artist=Metallica]Hit the Lights[/track] und der normalerweise als letzter Song gespieltes [track artist=Metallica]Seek & Destroy[/track] kam als dritter Song. Weiterhin wurde [track artist=Metallica]The Call of Ktulu[/track] gespielt, eines der besten [tag]Intrumental[/tag], die ich kenne. Des weiteren gab es einen gemeinsamen Auftritt von Metallica, Anthrax und Megadeth. Diese performten zusammen [track artist=Diamond Head]Helpless[/track], das im Original von [artist]Diamond Head[/artist] ist. Den Abschluss des Auftritts bestritten [track artist=Metallica]Battery[/track] und schließlich [track artist=Metallica]Creeping Death[/track].

FAZIT: Die Idee diese prägenden Bands des [tag]Thrash Metal[/tag]s auf einem Konzert zusammen zu bringen ist eine sehr gute Idee, auch wenn Anthrax, Megadeth und Slayer eigentlich "nur" zu Vorbands von Metallica degradiert werden. Nicht gut gefallen hat mir die Location. Die Schalke-Arena ist gänzlich ungeeignet für derlei Veranstaltungen. Die Versorgung mit Getränken und Essen war schwierig und die Speisen und Getränke waren maßlos überteuert. Der Sound war, außer bei Metallica und bei Slayer bedingt, unter aller Kanone. Besser wäre es gewesen, statt dessen auf eine freie Wiese zu gehen, weil es dort keine Tribünen gibt, die den Schall reflektieren.

P. S.: Wenn ich Unsinn geschrieben haben sollte, dann lag das daran, dass die gestrige recht kurz war.

Freitag, 17. Juni 2011

Das Rock Hard Festival 2011 in Gelsenkirchen

Das Original befindet sich hier
http://www.lastfm.de/user/Maeldae/journal/2011/06/13/4fm29t_das_rock_hard_festival_2011_in_gelsenkirchen

Diese Version ist überarbeitet.


V O R W O R T

2009 und 2010 war ich bereits begeisterter Besucher des Rock Hard Festivals. Ich hatte die Karte schon seit Weihnachten und war, nachdem die Bands und vor allem die Headliner feststanden, über die Bandauswahl enttäuscht. Viele Bands waren kein Begriff für mich und/oder ich kannte sie nur vom Namen her. Trotzdem habe ich einfach auf die musikalische Kompetenz der Organisatoren vertraut und bin gekommen. Schließlich habe bei den letzten beiden Festivals neue Lieblingsbands gefunden (DragonForce und Sabaton).

F R E I T A G

Ich kam am Freitag gegen 14.40 Uhr am Amphitheater an, wo schon eine lange Schlange an der Bändchenausgabe wartete. Das Anstellen dauerte länger als erwartet, so dass ich den Anfang von Contradiction nicht mitbekommen habe. Schade. Sie machten guten , der ins Blut überging.

Anschließend war der Auftritt von den ern Procession angesagt. Im Vorfeld gab es Gerüchte, dass sie eine schwarze Plane mitbrächten, um die Bühne und ein Teil des Publikums abzudunkeln. Es wäre eine gute Idee gewesen, denn es fing plötzlich wie aus Kübeln an zu regnen. Rasend schnell leerten sich die Ränge und auch ich macht die Biege und flüchtete unter ein Vordach eines Verkaufswagen. Kurz vor dem Ende des Auftritts ließ der Regen nach und ich konnte mir das letzte Stück von Procession.noch reinziehen. Da ich diesen Auftritt nicht ganz mitbekommen habe, will ich kein Urteil drüber bilden.

Nächste Band war Postmortem aus Berlin. Sie spielten Thrash Metal á la Slayer. Daher klangen sie wie ein billiger Slayer-Klon. Hat mir nicht gefallen, obwohl ich eigentlich Thrash mag.

Nun kam Primordial auf die Bühne. Diese Band spielt gepaart mit - und -Elementen. Diese Mischung war ganz passabel. Hat mir gefallen.

Die nächte Band war Enslaved aus Norwegen. Ich fand Auftritt nicht sehr überzeugend. Es ist im Endeffekt nichts spektakuläres hängen geblieben.

Es folgte Triptykon. Die offizielle Nachfolgeband von Celtic Frost, die zwar in den vergangenen Jahren für das Rock Hard angekündigt waren, aber ihre Teilnahme absagen mussten. Ich habe diesen Auftritt nicht ganz mitbekommen, da ich etwas fror und mir schließlich am Rock-Hard-Stand eine Regenjacke (die für 12 €, nicht so eine Plastikplane) kaufte. Trotzdem war das, was ich gesehen hab, ganz passabel, aber nicht überragend.

S O N N A B E N D

Der Tag begann ärgerlich. Als ich am Bahnhof ankam, sah ich die S-Bahn nach Gelsenkirchen nur noch von hinten. Das hieß dann nochmal 25 Minuten im Bahnhof warten. Somit kam ich später als geplant am Amphitheater an. Ich besuchte den Metal Market, dieser war nicht so ergiebig wie letztes Jahr. Somit habe ich diesmal keine so große Ausbeute gemacht. Man kann es auch anders sagen: Ich habe Geld gespart. Anschließend gönnte ich mir dann noch eine Frikadelle. Daher hab ich kaum was von Dreamshade mitbekommen.

Nach dieser Band wechselte ich in den Biergarten, weil dort die Lesung aus dem Buch "Kumpel in Kutten" stattfand. Neben den Autoren war auch ein freier Fotograf zugegen, der viel zu erzählen wusste.

Nach dem kurzen Ausflug in die "Hochkultur" kehrte ich mich wieder der Musik zu. In Solitude war die nächste Band. Sie spielten traditionell angehauchten . Allerdings kann ich über den Auftritt im Nachhinein nichts sagen. Nichts positives und nichts negatives. Danach ging es zum zweiten Mal in den Biergarten, um dem zweiten Teil der Lesung zu lauschen

Disbelief waren nun an der Reihe. Sie spielten , was mir aber von denen nicht unbedingt zusagte.

Mit dem nächsten Act, Epica, stand erstmals an diesem Wochenende eine Frau auf der Bühne. Diese Band erinnerten sehr Nightwish aus den Tarja-Tagen. Die Sängerin flötete ihre Musik und ihr Kompagnon an der Gitarre (oder war es der Bass, konnte ich auf die Entfernung nicht erkennen?) growlte dazu. Diese Mischung fand ich nicht schlecht.

Bullet standen bereits 2007 und 2009 auf der Bühne im Amphitheater. 2009 (und 2007 bestimmt auch, war aber nicht dabei) haben sie ihre Sache gut gemacht, so dass sie dieses Jahr abermals spielen durften. Auch dieses mal machte es Spaß sie spielen zu sehen.

Als das Death-Metal-Comeback wurde Morgoth gefeiert. Diese Band stand nach 15 Jahren wieder auf der Bühne und zeigten, dass sie nichts verlernt hatten. Mir sprach zwar die Musik nicht ganz zu, aber man merkte, dass die Band Spielspaß hatte. Beim letzten Stück fing es wieder an zu regnen und ich flüchtete abermals unter ein Zelt in den Biergarten. Während des Regens konnte ich beim Karaoke-Wettbewerb den Teilnehmern lauschen.

Pünktlich zu Amorphis kam die Sonne durch. Diese Band spielte eine gute, solide Show. Kann man nicht meckern. Hat Freude gemacht.

Headliner des Tages war Iced Earth. Es war der letzte Auftritt mit Matt Barlow. Trotzdem (oder gerade deswegen) spielten sie eine fulminante Show. Es war der absolute Höhepunkt des ganzen Festivals!

S O N N T AG

Tag drei des Festivals. Diesmal war Hinweg kein Problem. Die Zugverbindung klappte und der Einlass zu Festivalgelände ging flott.

Trotzdem habe ich den Anfang von Vanderbuyst verpasst. Sie spielten eine gute Mischung aus und heavy metal. Mir gefiel der Auftritt ganz gut, auch wenn es die eine oder andere Schwäche gab.

Zum Frühstück gab es eines Crepes mit Kinderriegel. Geschmack ging so.

Wieder zur Musik: Enforcer standen auf dem Programm. Die Musik war gut und hat mir gefallen.

Nach Enforcer war ich wieder bei der Lesung, leider noch nicht den angekündigten Bobby & Gerre.

Die nächste Band, die anstand, war Atlantean Kodex. Mir hat sie nicht gefallen.

Nun war es endlich so weit. Die Lesung fand mit Bobby & Gerre statt. Das war sehr lustig. Da es ein solcher Erfolg war, ging diese Lesung in die Verlängerung. Am Schluss habe ich mir auch das vorgestellte Buch gekauft. Jetzt weiß ich, was ich in den Semesterferien lese.

Metal Inquisitor habe ich wegen o. g. Lesung nur etwa zur Hälfte gesehen. Die Musik war ganz angenehm, aber jetzt keine Sensation.

Nun war es Zeit für alte Männer: Anacrusis. Sie spielten Thrash Metal und das war gut.

Als nächste Band stand Vicious Rumors an, eine Band, die sich dem klassischen verschrien hatte. Ich fand den Auftritt mittelmäßig, hätte nicht sein müssen.

Als Vorletzes spielten Overkill. Es war das Highlight vom Sonntag. Eine gradiose Show mit viel Elan.

Der Karaoke-Gewinner-Jam und den T-Shirt-Contest hätte man sich schenken können.

Als Headliner für Sonntag war Down angesetzt. Leider fand ich den Auftritt von denen nicht so toll, so dass ich am Ende die letzten 10 Minuten schenkte und lieber einen früheren Bus nach Hause nahm.

FAZIT: Das diejährige Rock Hard reichte nicht an das vom letzt Jahr heran. Trotzdem hat es sich gelohnt und nächstes Jahr komme ich bestimmt wieder.

Dienstag, 10. Mai 2011

Bildung macht dumm.

Ich habe heute einen interessanten Artikel über die neue Profiloberstufe gelesen. 
Da bin ich doch froh, dass ich mein Abitur und meine Schulzeit hinter mir hatte. Ich hatte ja noch das Glück Leistungs- und Grundkurse erleben zu dürfen. Anno 2005 in Bremen, ich  bin in die gymnasiale Oberstufe gekommen. Wir hatten zwar ein Profil (ein Leistungskurs und zwei Grundkurse), das mit den gleichen Hackfressen im Klassenverband unterrichtet wurde. Daneben konnte man sich ganz individuell einen Leistungskurs dazuwählen, sofern er angeboten wurde. Die restlichen Grundkurse konnten auch unter Beachtung bestimmte Belegungsauflagen hinzu gewählt werden. Das war ganz schön. Ich habe mich für das Deutschprofil entschieden und als weiteren LK Geschichte gewählt. Im Deutschprofil enthalten waren die Fächer Mathe und Kunst. Des weiteren hatte ich noch die Fächer Latein, Biologie, Physik, Politik und nachmittags Sport, wobei zwischen verschiedenen Sportarten, die jahrgangsübergreifend organisiert waren, wählen konnte. Bewusst hatte ich die Fächer Englisch und Chemie abgewählt. Vor allem bestand überhaupt noch die Möglichkeit Englisch abzuwählen, was heute kaum noch geht. Interessant in diesem Zusammenhang noch zu erwähnen ist, dass wir von einigen LehrerInnen in der Oberstufe gesiezt wurden. Etwas, was wegen der Verkürzung (zumindest ist das die Erklärung die mir einfällt), was heute nicht mehr gemacht wird.
Was mich aber jetzt doch erschreckt ist die neuen Profiloberstufen. Doch wohin soll sie führen? Sollen da bessere Menschen ersteigen oder nur willfähigen Sklaven des Arbeitsmarktes, die formbar und nicht fähig sind zu kritisieren. Menschen, die auswendig lernen und bei denen nichts dahinter ist? Zugegeben, man ist mit Auswendiglernen sehr erfolgreich, man schreibt die besseren Noten und ist besser aufs Studium vorbereitet. Aber was soll aus der Gesellschaft werden, wenn die Bildung nur unter dem Label "Vergleichbarkeit" vermittelt wird. Wird dadurch der Lerner, der Zubildende nur gleichgeschaltet gleichgemacht? Die Wahl der LKs ist nun kein Ausdruck mehr von Interesse und Individualität, sondern nur noch ein vorgefertigter Fächkanon, bei dem man nicht die eigenen Stärken zeigen kann, sondern knallhart selektiert werden soll. Selektion ist sowieso das Stichwort für unser Bildungssystem, insbesondere in den Schulen (über die Hochschulen schreibe ich bestimmt ein anderes mal etwas). Geht es nach, insbesonders konservative PolitikerInnen, soll sich der Bildungs- und damit meist auch Lebensweg, auch weiterhin nach der 4. Klasse, also mit 10-11 Jahren, entscheiden. Allerdings kann man in diesem Alter nicht entscheiden, da eine wichtige Lebensphase, die Pubertät, noch bevorsteht. Es wird zwar häufig die angebliche Durchlässigkeit des mehrgliedrigen Schulsystems propagiert, tatsächlich aber ist es nicht so. Der Weg nach unten (Gymnasium-Realschule-Hauptschule) ist der wahrscheinlichere Weg, als umgekehrt. Was aber an der Selektion nach der 4. Klasse besonders erschreckend ist, ist die Tatsache, das auch soziale Stellung der Eltern und ihr Bildungsabschluss für die Entscheidung der weiterführende Schule herangezogen wird, besonders, wenn die LehrerInnen über die Zukunft der Kinder entscheiden.
Wie kann man aus einem solchen Dilemma entfliehen? Ganz klar, länger gemeinsam lernen. Aber nicht nur im Hinblick von gleichem Unterrichtsstoff, sondern auch im Hinblick von Fördern und Fordern. Damit ist nicht Grundsatz von HartzIV gemeint, sondern Schwächen sollen gefördert werden, Stärken gefordert. Ein Konzept, wie es in den Gesamtschulen praktiziert wird, sollte flächendeckend bei allen allgemeinbildenden Schulen eingeführt werden, mehr LehrerInnen eingestellt, kleine Klassen geschaffen und Sozialpädagogen vermehrt eingesetzt. Jetzt wird der eine oder die andere sagen,  "das ist teuer. Wie sollen wir das finanzieren?" Ein gutes Argument, aber dann müssen wir uns die Frage stellen, wie teuer es sei, es nicht zu tun. 

Musik beim Schreiben: Alice Cooper "School's Out"